Ausgabe Dezember 2025

Moldau und Rumänien: Zwei Niederlagen für den Kreml

Die moldauische Präsidentin Maia Sandu nach den Parlamentswahlen in Chisinau, 29.9.2025 (IMAGO / Anadolu Agency)

Bild: Die moldauische Präsidentin Maia Sandu nach den Parlamentswahlen in Chisinau, 29.9.2025 (IMAGO / Anadolu Agency)

Gleich zwei Wahlen in Südosteuropa hat Russland zuletzt zu beeinflussen versucht: in der Republik Moldau und in Rumänien. Beide Male haben sich die demokratischen Kräfte behaupten können, wenn auch unter Mühen. Wie kamen diese Erfolge zustande – und was ließe sich aus ihnen lernen?

Die Parlamentswahl am 28. September in der Republik Moldau, die gemeinsam mit dem Nachbarland Ukraine seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidatin ist, galt als Schicksalswahl – als Entscheidung zwischen weiterer Annäherung an die EU oder Rückfall in die russische Einflusssphäre. Kurz vor dem Wahltag wandte sich die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu in einer hochemotionalen Videoansprache an die Moldauer im In- und Ausland. Sie zeigte sich alarmiert darüber, dass Moskau enorme Summen für Stimmenkauf ausgebe und hunderte Menschen dafür bezahle, Unruhen und Gewalt zu provozieren. Sollte Russland die Kontrolle über die Republik erlangen, würde Europa an der Grenze Moldaus enden, warnte die Staatschefin. Sie beschrieb ein Horrorszenario: Ihr Land könne gar als „Startrampe für die Infiltration der Region Odessa“ dienen, an die Moldau grenzt.

»Blätter«-Ausgabe 12/2025

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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